China-Apps wegen Datensammelwut kritisiert

Quelle: Twin Design / Shutterstock.com

Laut chinesischen Verbraucherschützern der China Consumer Association (CCA) sammeln die meisten Apps zu viele Daten der Nutzer. Mehr als 90 von 100 untersuchten Anwendungen verzichten darauf, die User über ihre Datensammelwut aufzuklären.

Nur ein Teil fordert die Anwender auf, zuzustimmen, dass sie oder Dritte Daten erheben, die nicht unbedingt nötig sind. Zu den Sammelwütigen gehören der Messenger Dienst WeChat, die Blogger-Plattform Weibo, und der Mitfahrdienst Didi Chuxing.

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Sogar Fingerabdrücke gefordert

Pi Xiaolin von der CCA nennt dem Online-Mediendienst “Sixth Tones” ein Beispiel: “Eine Bilderdienst-App hat kein Recht, Nutzer nach ihrem Standort, ihrer ID-Nummer oder gar nach ihren Fingerabdrücken zu fragen.” Tut sie aber. Obwohl die zuständigen Behörden nach Einschätzung von “Sixth Tones” schon einiges tut, um die Privatsphäre zu schützen, gibt es noch viele Verstöße. Bei einer CCA-Umfrage vor einigen Monaten sagten 80 Prozent der 5.458 Interviewten, sie hätten unverlangt kommerzielle Kaufangebote und Werbung erhalten.

Online-Shopping-Apps und Programme für mobiles Bezahlen achten die Privatsphäre stärker als Finanzplanungs-Apps, wie die CCA feststellt. “Die meisten nicht unbedingt nötigen Daten werden abgefragt, um daraus Profit zu schlagen”, sagt Pi. Die Frage nach dem Standort diene dazu abzuschätzen, wie hoch das Einkommen ist. Landbewohner verdienen oft weniger als Städter. Diese Information helfe den Betreibern, ihre Angebote zielgerichteter zu präsentieren.

Drohung mit Löschung aus App-Store

Die CCA drängt die App-Anbieter dazu, ihre Konditionen so anzupassen, dass die Verbraucher geschützt werden. Diejenigen, die darauf nicht reagieren, würden aus den App Stores entfernt, so die Drohung. Ein Dienst habe bereits reagiert und seine Praxis im Sinne des Verbraucherschutzes geändert, meint Pi.

Verglichen mit Apps der beiden chinesischen Werbe- und Internetanbieter Cheetah Mobile und Kika Tech sind das eher lässliche Sünden, Verstöße aber allemal. Cheetah und Kika sollen Provisionen für Werbung erschlichen haben (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20181127023). Cheetah wegen seiner Praktiken abgemahnt.

www.pressetext.com
 

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