Mobil ist tot!

Patrick WeilchWie Business Applikationen von einem neuen und einheitlichen Designansatz profitieren könn(t)en. Ein Kommentar von Patrick Weilch, Managing Director Global Concept und Director CRM FWI Gruppe.

„Mobil ist tot“ – Diese Aussage hätte wohl nicht von ungewöhnlicherer Seite kommen können. Matias Duarte, seines Zeichens Android Designchef, meint damit natürlich nicht das Aussterben von Tablets und Smartphones, sondern das Konzept „Mobil“ im Bereich des Webdesigns. Die Denkweise, für mobile Plattformen unterschiedliche Websites zu entwickeln, war in den letzten Jahren durchaus richtig, da sich mobile Endgeräte deutlich in ihrer Funktionalität von Laptops und Desktops unterschieden haben. Mit dem laufenden technischen Fortschritt sei dieses Prinzip jedoch nicht mehr gültig. Zukünftig sollte ein für alle Plattformen und Bildschirmgrößen gültiges Designkonzept und User-Experience entwickelt werden.

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Doch was bedeuten diese Aussagen für die User und Hersteller von Business Applikationen, wie z.B. von CRM Systemen, die gerade den Bereich Mobility als starken Wachstumsmarkt sehen? Betrachten wir konkret das Beispiel Customer Relationship Management. Berater werden von ihren Kunden in den Projekten oft damit konfrontiert, dass sämtliche Funktionen eines CRM-Systems auch im Außendienst und möglichst mobil auf Handy und Tablet zur Verfügung zu stellen sind. Hier tauchen jedoch sofort zwei Probleme auf:

  1. Die Standardversion des CRM Systems ist zu sehr mit Funktionalität überfrachtet und macht eine mobile Verwendung damit fast unmöglich. 
  2. Mobile Clients sind funktional meistens stark eingeschränkt und bedingen daher, dass viele Tätigkeiten erst recht wieder mit Desktop und Laptop Versionen erledigt werden müssen.

Mischversionen wie Full-Clients mit Offlinefähigkeit scheitern meistens an ihrer technischen Komplexität und Fehleranfälligkeit. Somit bleibt nur eins: Business Applikationen müssen mit einem plattformübergreifenden Designkonzept entwickelt werden, das es dem User erlaubt, die gleichen Funktionen mit unterschiedlichen Geräten auszuführen. Dass dies durchaus funktionieren kann, zeigt Microsoft in guten Ansätzen bei seiner neuer Lösung Dynamics CRM 2013. Einfache Prozessansichten, die auf unterschiedlichen Browsern und Mobilgeräten ähnlich bedient werden können, mögen zuerst zwar gewöhnungsbedürftig erscheinen, bringen jedoch langfristige viele Vorteile, wie weniger Schulungsaufwand bei Endusern und größere Userakzeptanz bei gleichzeitig geringerer technischer Komplexität.

Deshalb gilt für den Bereich der Business Applikationen das gleiche wie für den Bereich der privaten Anwendungen: Mobil ist tot!

Patrick Weilch, Managing Director Global Concepts, Director CRM FWI Gruppe

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