Business-Cloud-Nutzung nimmt kaum Schaden durch PRISM und Tempora|Analyse der Woche

Prisma 120Umfrage unter 75 deutschen Führungskräften und Meinungsmachern. Nur 7 Prozent sehen die Business-Cloud am Ende. Fast jeder Zweite ist überzeugt von sensiblem Umgang von Unternehmen mit Daten – schon vor Bekanntwerden der Überwachungsprogramme.

Überwachungsprogramme wie PRISM und Tempora werden die Business-Cloud-Nutzung in Deutschland kaum einschränken. Das ist das Ergebnis des aktuellen Dr. Haffa & Partner Expert Call. Die Kommunikationsagentur wollte von 75 deutschen Führungskräften und Meinungsmachern wissen, ob Unternehmen heute noch Cloud-Dienste nutzen können oder ob die staatliche Überwachung ihr Ende bedeutet. Denn bisher weiß niemand, ob geheimdienstliche Überwachungsprogramme nicht auch für Wirtschaftsspionage eingesetzt wurden. Das Ergebnis der Umfrage: Nur sieben Prozent der Befragten gehen von einem Ende der Cloud im Business-Bereich aus. 19 Prozent meinen, dass die Nutzung drastisch abnehmen wird. Demgegenüber sagt jeder Vierte, dass sich bald niemand mehr Gedanken über diese Programme machen wird und die Cloudnutzung weitergehen kann wie bisher. Und fast jeder Zweite ist überzeugt, dass sich an der Nutzung der Cloud nichts ändern wird, da Unternehmen ohnehin genau wissen, welche Daten in die Cloud gehören und dass wichtige Korrespondenzen verschlüsselt werden müssen.
 

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PRISM – Rückenwind für die Verschlüsselung

Ein Teilnehmer erklärt: „Das Ende der Cloud ist es definitiv nicht. Aber man wird bewusster mit den Daten umgehen, die man in die Cloud stellt. Und Verschlüsselung wird endlich den Stellenwert erhalten, den sie eigentlich haben sollte. Aber alles dauert seine Zeit.“ Ein anderer Teilnehmer sieht die Unternehmen in der Pflicht, mit ihren Daten vorsichtig umzugehen und weist ebenfalls auf Verschlüsselungsmöglichkeiten hin: „Von jeher konnten/sollten sensible Unternehmensdaten nicht über Allerwelts-Clouds verarbeitet werden. Sie bedürfen gesonderter Behandlung, ohne die wirtschaftlichen Vorteile des Cloud-Ansatzes zu missen, zum Beispiel in einer entsprechend gesicherten deutschen beziehungsweise europäischen Cloud sowie in der Regel zusätzlicher End-to-End-Verschlüsselungen.“ Ein dritter Teilnehmer sieht die europäischen Anbieter im Aufwind: „Man muss differenzieren zwischen amerikanischen und deutschen Cloud-Anbietern. Die amerikanischen Cloud-Anbieter haben natürlich Geschäftseinbußen und deutsche Anbieter nutzen das PRISM-Thema für Marketingzwecke, um noch mehr Stimmung gegen die amerikanischen Anbieter zu machen. Also: deutsche Cloud im Aufwind, amerikanische Cloud im Regen.“

„Das ist ein überraschendes Ergebnis. Es zeigt, wie differenziert und verantwortungsvoll Unternehmen auch bisher schon mit dem Thema Cloud umgegangen sind“, erklärt Horst Höfflin, Inhaber und Geschäftsführer von Dr. Haffa & Partner. „Zwar waren auch in der Vergangenheit Verschlüsselungstechnologien schon sehr wichtig, durch die Überwachungsprogramme werden sie in der Zukunft aber wohl noch weiter an Bedeutung gewinnen.“

www.haffapartner.de

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