Interview

Trendstudie DevOps 2017

Haupthindernis für die Einführung von DevOps ist laut Umfrage fehlendes Knowhow im Unternehmen. Im nachfolgenden Interview nimmt Georg Baumgartner, Geschäftsführer x-cellent technologies GmbH, zu den Ergebnissen der Trendstudie DevOps 2017 Stellung.

Seit der Firmengründung 1998 ist die Firma x-cellent technologies erfolgreich als IT-Dienstleister in den Bereichen Banken und Versicherungen unterwegs. In der langjährigen Zusammenarbeit mit Kunden konnten viele Projekte erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Ende Februar hat das Unternehmen die Ergebnisse der erstmals durchgeführten Trendstudie DevOps 2017 vorgestellt.

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Können Sie etwas über die Gründe sagen, die Sie veranlassten, eine Trendstudie zum Thema DevOps in Auftrag zu geben?

Baumgartner: Mit x-cellent sehen wir uns als Pionier der DevOps-Philosophie im regulierten Umfeld der Finanzbranche und haben bereits erfolgreich DevOps-Einführungsprojekte umgesetzt. Da es derzeit hauptsächlich internationale Studien zum Thema gibt, war es das Ziel der Trendstudie DevOps, im Gegensatz dazu einmal eine Einschätzung zum Thema mit regionalem Fokus auf den süddeutschen Raum zu erhalten – denn hier sind wir mit unseren Projekten größtenteils tätig.

Dabei interessierte uns insbesondere die Durchdringung des Themas DevOps nach Unternehmenskategorien (Branchen, Firmengrößen). Darüber hinaus waren wir daran interessiert, mehr über die (ersten) Erfahrungen, aber auch Hindernisse im Zusammenhang mit dem Thema DevOps zu erfahren.

Das Thema IT-Automatisierung scheint in vielen Unternehmen mittlerweile sehr wichtig zu sein. Immerhin setzen 67 % der befragten Unternehmen schon heute Verfahren/Tools zur IT-Automatisierung ein. Wie bewerten Sie dieses Ergebnis?

Baumgartner: Dies ist für mich ein positives Signal, dass das Thema automatisierte Bereitstellung von Applikationen und IT-Infrastruktur in den Unternehmen angekommen ist. Immer mehr Unternehmen scheinen zu erkennen, dass sie wichtige Ziele wie z.B.

  • beliebige und leichte Wiederholbarkeit von Deployments
  • Nachvollziehbarkeit der Lieferungen und Änderungen
  • hohe Geschwindigkeit von Deployments
  • Wiederherstellbarkeit bekannter Zustände
  • Transparenz für alle Prozessbeteiligten mit den Vorteilen der IT-Automatisierung am besten umsetzen können.

DevOps als Verfahren zur Softwareentwicklung wird dagegen nur von etwas mehr als der Hälfte der Umfrageteilnehmer eingesetzt. Bestätigt dieses Ergebnis Ihre Erfahrung aus der Praxis?

Baumgartner: In gewisser Weise schon. Der eigentliche Effizienzgewinn durch Anwendung der DevOps-Philosophie erfolgt erst bei einem ganzheitlichen Ansatz auf den Ebenen Organisation, Prozesse, Architektur und Tooling. Dies bedeutet jedoch häufig einen Paradigmenwechsel zwischen der Zusammenarbeit von Development- und Operations-Einheit. Es geht nicht nur um Automatisierung, sondern um entsprechend ausgerichtete Prozesse und Organisationsformen der Zusammenarbeit. In diesem Spannungsfeld gibt es derzeit häufig noch genügend Hindernisse und teilweise Ängste aus dem Weg zu räumen.

Haupthindernis für die Einführung von DevOps ist laut Umfrage fehlendes Knowhow im Unternehmen. Was raten Sie Unternehmen, die dieses Wissensdefizit beseitigen möchten?

Baumgartner: Dafür ist eine Reihe von Maßnahmen und Aktivitäten sinnvoll. So macht es beispiels-weise in der Anfangsphase Sinn, zuerst mit einem einfachen Piloten bzw. Prototypen zu starten, um die entsprechenden Technologien zu erlernen. Darüber hinaus sollten Unternehmen auf jeden Fall auf Coaching-Angebote für die Begleitung der Einführung in Bezug auf Organisation, Prozesse, Architektur und Tooling zurückgreifen.

Bei unseren eigenen Kundenprojekten zu containerisierten Infrastrukturen (mit Microservice-Archi-tekturen) und entsprechender Delivery-Pipeline hat sich das Vorgehen mit gemeinsamen Workshops und aller involvierten Stakeholder bewährt. Hierzu zählen u.a.:

  • Initialisierungs-Workshop zum IST-Stand und Zielbild
  • Durchführung von Workshops zum Pipeline-Aufbau und Containerisierung von Applikationen; als Katalysator hilft eine Hands-On Unterstützung beim Pipeline-Aufbau und -Design
  • Durchführung von Prozess-Workshops mit Hands-On-Begleitung in der Umsetzung im Entwicklungs- und Release-Prozess

Welches Ergebnis aus der Umfrage hat Sie am meisten überrascht?

Baumgartner: Sicher die positive Entwicklung, dass bereits 56% der Teilnehmer DevOps einsetzen. Darüber hinaus das große Potential für Micro-Service-Architekturen und containerisierter Infrastruktur, das insbesondere in den Web-basierten-Applikationen mit einem Anteil von 67% steckt. Und letztendlich der hohe Anteil von 73% bei Applikationen mit 24×7 Betrieb. Gerade hier kann der DevOps-Ansatz mit hoher Qualität, Stabilität und Robustheit von Applikations- und Systemlandschaft zu hoher Kundenzufriedenheit bei finanzierbaren Kosten führen.

Zum Abschluss bitte ein persönliches Fazit zu den Ergebnissen der Trendstudie DevOps 2017.

Baumgartner: Das Thema DevOps scheint in den Unternehmen angekommen zu sein: IT-Verantwortliche sowohl in der Entwicklung, also auch im Betrieb setzen sich damit auseinander. Der Schwerpunkt liegt sicher derzeit noch bei größeren Unternehmen. Doch auch kleine IT-Einheiten müssen effizienter werden, da dort in der Regel die Ressourcen fehlen. Es gibt aber sicher noch Überzeugungsarbeit hinsichtlich der Umsetzung in der Praxis zu leisten.

Vielen Dank für das Gespräch!

Weitere Informationen:

Der Ergebnisbericht der Trendstudie DevOps 2017 kann unter folgendem Link angefordert werden: https://www.x-cellent.com/trendstudie-devops-2017.html
 

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