Planbare Betriebskosten, geringer Invest

CloudConcept onlineMit IT-Arbeitsplätzen aus der Cloud können Unternehmen nicht nur ihre Anwender mobil machen, sondern auch die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership – TCO) deutlich senken. Ulrich Parthier sprach darüber mit Thomas Jürgen Gierich, Leiter Dynamic Workplace Solution Sales bei T-Systems. 

Ulrich Parthier: Herr Gierich, der anhaltende Kostendruck in der IT scheint für viele CIOs aktuell zu den größten Problemen zu zählen. Wie lässt es sich lösen?

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Thomas Jürgen Gierich: Viele IT-Verantwortliche haben erkannt, dass es sich sehr positiv auf ihre Bilanz auswirkt, die Kosten von Capex (Capital expenditure) zu Opex (Operational expenditure) zu verlagern. Das heißt sie wollen weniger Geld in längerfristige Anlagegüter stecken, die abgeschrieben werden müssen, sondern lieber in laufende Betriebskosten investieren, die jederzeit transparent und kalkulierbar sind.

Cloud-basierte Arbeitsplatzkonzepte werden diesen Anforderungen gerecht. So braucht ein Unternehmen, das seine IT-Arbeitsplätze aus der Wolke eines IT-Dienstleisters bezieht, deutlich weniger in eigene IT-Ressourcen und -Services zu investieren. Es zahlt stattdessen für jeden Arbeitsplatz eine monatliche Gebühr an den Provider und weiß damit genau, welche Kosten jeweils anfallen. Darüber hinaus kann ein Unternehmen flexibel Arbeitsplätze hinzu- oder wegbuchen, je nach Bedarf. 

Ob es sich dabei um 100 oder 1.000 neue IT-Arbeitsplätze handelt – die Kosten sind jederzeit überschaubar. 

Ulrich Parthier: Warum sind Cloud-basierte Arbeitsplätze wesentlich günstiger als herkömmliche Lösungen? 

Thomas Jürgen Gierich: Das hat eine Vielzahl an Gründen. Ganz oben ist sicher zu nennen, dass ein ITK-Provider die Kostenvorteile der industriellen Fertigung umsetzen kann, die durch Standardisierung, Gleichteiligkeit, Modularität und Automatisierung geprägt ist. Wie in einer IT-Fabrik entstehen aus verschiedenen Standardbausteinen Arbeitsplätze, die auf die Rollen und Aufgaben der Mitarbeiter zugeschnitten sind. 

Zudem kann ein Cloud-Anbieter – ähnlich wie die Automobilindustrie – Near- und Offshore-Potenziale nutzen. Das heißt: Um die Arbeitsplätze noch günstiger zu gestalten, werden Serverstandorte und IT-Services in Länder verlagert, die finanziell bessere Rahmenbedingungen bieten – selbstverständlich unter strikter Einhaltung der in Deutschland gültigen Qualitäts- und Sicherheitskriterien. Weitere Ausgaben sparen Unternehmen durch die Skaleneffekte der Cloud-Desktop-Infrastruktur und den zentralen Betrieb der Anwendungen, durch den sich der Aufwand für die Systempflege zwischen 25 und 40 Prozent reduzieren lässt. 

Ulrich Parthier: Wie sieht es mit den Einsparungen bei der Hardware aus?

Thomas Jürgen Gierich: Da die komplette Rechenoperation in der Cloud erfolgt, dient ein Endgerät künftig nur noch dazu, den Bildschirminhalt darzustellen und Daten einzugeben. Ein Unternehmen kann rund 90 Prozent der vorhandenen Desktop PCs und 30 bis 40 Prozent der Notebooks durch Thin Clients, Netbooks ersetzen oder den Mitarbeitern das Konzept von Bring Your Own Device ermöglichen. 

Thin Clients kosten nur etwa ein Drittel herkömmlicher Endgeräte und haben einen wesentlich geringeren Stromverbrauch. Bedenkt man, dass PCs und Notebooks heute rund 80 Prozent der Arbeitswelt abdecken, ist die Kostenreduktion enorm. Darüber hinaus spart es enorme Hardware-Ausgaben, wenn sich durch die zentrale Bereitstellung der Arbeitsplätze aus der Cloud dezentrale Rechenzentren auflösen und an zwei bis drei großen Standorten konsolidieren lassen. 

Ulrich Parthier: Gibt es auch indirekte Kostenvorteile der IT-Arbeitsplätze aus der Cloud?

Thomas Jürgen Gierich: Auch hier ist das Spektrum weit gefasst. So kann ein Unternehmen den Zeit- und Kostenaufwand für das Lifecycle-Management von IT-Arbeitsplätzen deutlich senken. Ein wesentlicher Grund dafür Weitere Kostenvorteile bietet das integrierte User Self-Service-Portal. Daist, dass die so genannten IMAC-Services (Install, Move, Add und Change) im Rahmen Cloud-basierter Arbeitsplätze vollständig automatisiert erfolgen. Damit dauert es beispielsweise nur noch wenige Stunden, um neuen Mitarbeitern funktionierende IT-Arbeitsplätze mit den erforderlichen Services und Anwendungen zur Verfügung zu stellen – statt wie bisher mehrere Tage. Dies hilft Unternehmen, schneller am Markt zu agieren und damit wettbewerbsfähiger zu werden. 

Weitere Kostenvorteile bietet das integrierte User Self-Service-Portal. Damit können die Mitarbeiter selbstständig Applikationen und Services buchen und installieren sowie Hilfsfunktionen bedienen. So lassen sich kostspielige Service-Desk-Ressourcen einsparen, wie das Beispiel eines Unternehmens zeigt, das die Zahl der monatlichen Störungsmeldungen pro Anwender von durchschnittlich 1,1 auf 0,4 reduzieren konnte. Darüber hinaus wird der Onsite-Support minimiert, da die Applikationen zentral verteilt werden. Geht ein Thin Client kaputt, wird er einfach ausgetauscht. Auch spart es Aufwand, wenn der Rollout von Betriebssystemen, neuen Applikationen und Services zentral erfolgt, wie bei Cloud-Lösungen üblich. 

Ulrich Parthier: Machen die virtuellen Arbeitsplätze nicht auch Notarbeitsplatz-Szenarien überflüssig?

Thomas Jürgen Gierich: Richtig. Mit dem Arbeitsplatz aus der Cloud ist sichergestellt, dass die Mitarbeiter auch dann auf ihre Anwendungen zugreifen und damit arbeiten können, wenn sie zum Beispiel in Folge von Epidemien oder Katastrophenfällen nicht ins Büro gelangen. Um zu verhindern, dass in diesen Fällen der Geschäftsbetrieb unterbrochen wird, unterhalten zum Beispiel mehrere Londoner Banken riesige leerstehende Bürogebäude außerhalb der Hauptstadt. Dorthin sollen die Mitarbeiter verlagert werden, falls in den Londoner Geschäftsstellen etwas passiert. 

Besteht die Möglichkeit, dass die Bankmitarbeiter von jedem beliebigen Endgerät aus auf die Anwendungen zugreifen, kann auf solche kostspieligen Work Area Recovery-Services komplett verzichtet werden. Aber auch schon bei wesentlich alltäglicheren Problemen, wie zum Beispiel Streiks im ÖPNV, ist das Problem der verhinderten Anfahrt ins Büro obsolet. 

Als weiterer Vorteil der zentralen Vorhaltung der Anwendungen, Services und Daten ist zu nennen, dass das Risiko des Verlusts von Informationen und Know-how minimiert wird. Verliert ein Mitarbeiter etwa sein Notebook, braucht er nicht zu fürchten, dass seine Daten in falsche Hände gelangen, denn diese verlassen das Rechenzentrum des Providers nicht. 

Ulrich Parthier: Wie wirken sich IT-Arbeitsplätze aus der Cloud auf die Produktivität der Mitarbeiter aus? 

Thomas Jürgen Gierich: Untersuchungen haben gezeigt, dass die Mitarbeiter, die über einen optimal gestalteten Arbeitsplatz verfügen, leistungsfähiger sind. Cloud-basierte Arbeitsplätze kommen den Bedürfnissen der technikaffinen jungen Generation nach intuitiver und schneller Bereitstellung der Anwendungen und Services entgegen. Anders als bei herkömmlichen PCs brauchen die Programme nicht aufwändig gestartet zu werden, sondern stehen sofort zur Verfügung – unabhängig vom Endgerät. 

Durch die Möglichkeit, privat genutzte Social-Media-Tools, wie Facebook oder Twitter, in die IT-Arbeitsplätze zu integrieren, kann ein Unternehmen zudem im aktuellen War for Talents kräftig Punkte sammeln. 

Ulrich Parthier: Worauf sollten Unternehmen bei der Auswahl ihres Cloud-Anbieters achten?

Thomas Jürgen Gierich: Unternehmen, die ihre Arbeitsplätze virtualisieren wollen, sollten einen Provider wählen, der alle Dienste aus einer Hand anbietet – von der Cloud-Transformation über den zentralen Rollout bis hin zu Betrieb und Wartung der Anwendungen in eigenen Rechenzentren. Derzeit drängen große Anbieter mit Cloud-basierten Arbeitsplatzkonzepten auf den Markt, unterstützen Unternehmen jedoch nicht bei den notwendigen Transformations- und Migrationsprozessen. T-Systems hingegen begleitet die Unternehmen als Generalunternehmer über den gesamten Lebenszyklus von IT-Arbeitsplätzen hinweg und arbeitet dazu mit globalen Partnern zusammen. 

Die große Nachfrage nach Cloud-basierten zentral bereitgestellten Arbeitsplatzkonzepten zeigt, dass wir hier bei der T-Systems auf den richtigen Ansatz setzen. Wir haben zwischenzeitlich eine Vielzahl von Arbeitsplätzen in die Cloud migriert, und planen bis 2017 die meisten der 1,3 Millionen Arbeitsplätze, die wir für unsere Kunden betreiben, in die Cloud zu migrieren.

Ulrich Parthier: Herr Gierich, wir danken Ihnen für das Gespräch! 

www.cloud.t-systems.de

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