2016 wird das Jahr der Cloud-Sicherheit|Datenschutz

Daniel WolfWeltweit nimmt der Einsatz von Cloud-Diensten im Unternehmen deutlich zu. Wie geht es weiter mit Cloud-Diensten, Unternehmenssicherheit und Datenschutz? Daniel Wolf (Foto), Skyhigh Networks, stellt die wichtigsten Trends für 2016 vor. 

Obwohl viele Anbieter verstärkt in die Sicherheit ihrer Produkte investieren, gefährdet der häufig fahrlässige Umgang der Mitarbeiter mit den Cloud-Anwendungen die Datensicherheit des Unternehmens. Cyber-Kriminelle haben so leichtes Spiel, sensible Daten zu entwenden. Für die betroffenen Unternehmen bedeutet dies: Imageverlust, Schadenersatzforderungen und höhere Versicherungskosten. Denn Daten sind bares Geld wert, sofern man sie zu nutzen weiß. Diese Erkenntnis können Unternehmen nicht für sich allein beanspruchen – auch Kriminelle wissen heute um den Wert der Daten.

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1) Unternehmen haben Nachholbedarf bei der Cloud-Sicherheit

Immer mehr Unternehmen setzen verstärkt auf Cloud-Anwendungen, aber vernachlässigen dabei die Sicherheit. Aktuell spielen die durchschnittlichen Investitionen in Cloud-Sicherheit im gesamten Security-Budget nur eine geringe Rolle. Laut den Marktforschern von Gartner verwenden Unternehmen nur 3,8 Prozent ihrer Cloud-Ausgaben für mehr Sicherheit. Vom gesamten IT-Budget werden dagegen immerhin 11 Prozent für die Absicherung der Unternehmens-IT ausgegeben, so eine Studie von PwC. Im nächsten Jahr werden Unternehmen diese Diskrepanz schnellstmöglich ausgleichen und für die Absicherung ihrer Cloud-Dienste wesentlich mehr Mittel bereitstellen.

2) Die eigenen Mitarbeiter sind die größte Gefahr der Cloud-Sicherheit.

Die Provider von Cloud-Diensten verbessern kontinuierlich die Sicherheit ihrer Angebote, so dass nur noch vereinzelt Sicherheitslücken bestehen. Dadurch werden die Unternehmensmitarbeiter zum schwächsten Glied in der Sicherheitskette. Aktuellen Studien zufolge ist ein Unternehmen durchschnittlich einmal pro Monat mit einer solchen Insider-Gefährdung konfrontiert. Egal ob gezielt oder versehentlich – das größte Cloud-Sicherheitsrisiko sind die eigenen Mitarbeiter.

3) Die Versicherungskosten für Cyber-Sicherheit werden sich verdoppeln

Im Jahr 2015 mussten Versicherungen enorme Schäden durch Cyber-Angriffe ausgleichen. Deswegen werden sie Tarife und Prämien erhöhen. Viele Unternehmen werden sich zunächst scheuen, diese Preise zu bezahlen – allerdings wird ihnen nichts anderes übrig bleiben, als diese bittere Pille zu schlucken. Denn erfolgreiche Angriffe können schnell Schäden von mehreren hundert Millionen Euro anrichten.

Beispielweise wurde die Anthem Inc. – der zweitgrößte Krankenversicherer der USA – Anfang 2015 Opfer eines Hacker-Angriffes, bei dem die Daten von 79 Millionen Kunden entwendet wurden. Damit das Unternehmen von seiner Versicherung 100 Millionen US-Dollar Versicherungsleistung erhielt, musste es sich verpflichten, zukünftig eine jährliche Prämie von 25 Millionen Dollar zu zahlen.

4) Europäische Regulierungsbehörden werden einen Ersatz für Safe Harbor finden.

Vor allem weltweit aktive Unternehmen wurden hellhörig, als der Europäische Gerichtshof (EuGH) das sogenannte Safe-Harbor-Abkommen kippte. Diese Datentransferbestimmung erlaubte es Unternehmen, Daten von europäischen Bürgern in US-Cloud-Diensten zu speichern. Die EuGH-Entscheidung hat sicherlich auf wichtige Aspekte aufmerksam gemacht: So sollten Unternehmen darauf achten, keine unverschlüsselten Daten zu Cloud-Diensten zu schicken – vor allem, wenn diese in Ländern sitzen, deren Datenschutzbestimmungen äußerst fragwürdig sind.

Dennoch enthalten nicht alle Daten sensible Informationen. Ohne eine Regelung wie Safe Harbor ist der Cloud-Betrieb unnötigen – und auch unrealistischen – Begrenzungen ausgesetzt. Daher werden die Regulierungsbehörden Kompromisse finden, um den globalen Datenzugang erleichtern.

5) OneDrive wird der beliebteste Cloud-Storage-Dienst.

Gemessen am Upload-Datenvolumen befindet sich OneDrive momentan an vierter Stelle. Aber dank Office 365 wird sich das schnell ändern. Bereits heute vertrauen zahlreiche Unternehmen auf die Cloud-Plattform von Microsoft und laden durchschnittlich 1,37 Terabyte (also 1.000 Gigabyte) Daten dahin hoch. Davon enthalten rund 17 Prozent sensible Informationen. Das Potenzial für Office 365 ist auf jeden Fall gigantisch. Denn momentan nutzen noch etwa 93 Prozent der Office-Anwender weltweit On-Premise-Versionen der Microsoft-Produkte.

Aber Microsoft geht auf die Bedenken seiner Kunden ein und hat über eine Milliarde US-Dollar in die Sicherheit investiert. So können beispielweise spezialisierte Partner über eine neue Office-365-Schnittstelle die sensiblen Inhalte überwachen und schützen. Man sieht: Satya Nadella, CEO von Microsoft, nimmt Cloud-Sicherheit sehr ernst. Viele Unternehmen, die bislang gezögert haben, werden jetzt ebenfalls die Cloud-Angebote von Microsoft nutzen.

„Je beliebter Cloud-Angebote im Unternehmen werden, desto bedeutender werden Datensicherheit und -schutz – auch aus finanzieller Sicht. Das größte Risiko sind meistens die eigenen Mitarbeiter, die manchmal recht fahrlässig mit diesen Diensten umgehen”, sagt Daniel Wolf, Regional Director DACH bei Skyhigh Networks. „Mit technischen Lösungen, die Sicherheit mit Benutzerfreundlichkeit kombinieren, lassen sich auch menschliche Schwächen kompensieren und den Cloud-Einsatz rundum absichern.”

 

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