Das Ei des Kolumbus

ulrichparthierkl.jpgUlrich Parthier, Herausgeber der IT Management, über die „eiermilchlegende Wollmilchsau“…

Dieser Terminus wird gerne von Herstellern als Synonym verwendet, wenn Sie den Anwendern glauben machen wollen, dass ihr neues Produkt die Käufer aller Sorgen eines bestimmten Problems enthebt. Gerne wird dafür auch der etwas abgedroschene Begriff der „eiermilchlegenden Wollmilchsau“ zitiert. Doch trotz Marktforschung und  Analyse der Venture Capitel-Firmen wird leider nur zu oft ein Rohrkrepierer aus guten Ideen. Woran liegt das?

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Zunächst einmal, ein Scheitern ist keine Schande, das ist eine allzu häufige Fehlinterpretation unserer Gesellschaft. Das Produkte und Projekte scheitern ist normal, sozusagen systemimmanent. Das passiert sogar Weltfirmen wie Mercedes („Elchtest“) oder Apple (iPhone 4-Störungen). Das Problem ist das Leugnen von Fehlern und die schnellmögliche Beseitigung derselben. Das nehmen Anwender übel, nicht das so etwas passiert, so ärgerlich es auch sein mag.

Doch zurück zum Kern, nämlich woran es liegen kann, das Produkteinführungen scheitern. Ein Hauptproblem ist bei sehr technischen Produkten die Globalisierung. Gerade die Amerikaner predigen zwar „think global – act local“, doch in der Regel heisst es „good for America – good for the rest oft he world“. Das gleiche Unverständnis lokaler Märkte gilt übrigens für die israelischen High Tech-Firmen. Sie wollen zwar Produkte verkaufen, verstehen aber die lokalen Märkte nicht. Für die Marktentwicklung, das Marketing steht in der Regel kein Budget zur Verfügung, mit fatalen Folgen für den Absatz.

Genau das ist die Chance auch für deutsche High-Tech Unternehmen. Sie kennen den Markt und ihre Kunden, sie sind „stand by“, wenn es um Problemlösungen und Service geht. Noch größere Chancen haben die Unternehmen, die flexible Lösungen anbieten und auf Sonderwünsche ihrer Kunden jederzeit eingehen können. Sie können individuell quasi das „Ei des Kolumbus“ anbieten. Haben auch Sie bei ihren Evaluierungen diese Kriterien schon einmal in Betracht gezogen?

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