Webzukunft 2013: Der Alptraum

ulrichparthierkl.jpgUlrich Parthier, Herausgeber der IT Management, über den radikalen Medienwandel, Freiräume und das Motto "follow me".

 

Anzeige

Handys lösen Computer ab, Gartner ortet radikalen Medienwandel, Facebook übernimmt Führungsrolle, so lauteten die Schlagzeilen einer Pressemeldung Mitte Januar. Mein Gott dachte ich mir und musste spontan an andere Visionen denken wie „Animal Farm“ und „Big Brother is watching you“ von George Orwell oder Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“.


Nun gibt es eine Fortsetzung. Autor ist niemand anderes als die Gartner Group. Ihr Fazit: Die Digitalisierung der Gesellschaft schreitet in Riesenschritten voran. Bei der zunehmenden Einbindung des Menschen in ein digitales Leben spielt mobiles Internet die zentrale Rolle. Bereits bis 2013 werden webfähige Handys Computern beim Internetzugang den Rang ablaufen, prognostizieren die Experten.

Die rapide ansteigende mobile Internet-Nutzung läutet Gartner zufolge einen Wandel in der Online-Welt ein. Immer mehr Webseiten würden in den kommenden Jahren für Smartphones und Handys optimiert. Facebook werde in der sozialen Netzwerk-Integration die führende und zugleich dominante Rolle einnehmen. Bis 2012 soll das Social Network die zentrale Anlaufstelle im dialogfähigen Web werden. Angesichts seiner fortschreitenden Dominanz werde Facebook für andere soziale Netzwerke zur ernsthaften Bedrohung.

Die Dialogfähigkeit bei Facebook gefährde jedoch den Erfolg und das Überleben andererWeb-2.0-Plattformen, Kommunikationskanäle und Medienseiten. Andere soziale Netzwerke wie etwa Twitter werden sich laut Gartner zwar weiterentwickeln. Um angenommen zu werden, würden sie sich in Kommunikations- oder Inhaltsbereichen immer stärker spezialisieren und auf Nischen konzentrieren. Facebook werde unter ihnen aber bald den alleinigen gemeinsamen Nenner bilden.

Soweit so gut mit den Aussichten. Gott sei Dank trifft nicht immer das ein, was die Marktforscher uns glauben machen wollen. Tja, ich denke mir, bevor man vollmundig etwas in den Wald hinausposaunt, sollte man erst einmal nachdenken. Das habe ich getan und meine Prognose lautet: Nichts wird so eintreten wie vorausgesagt und suggeriert! Der Mensch und das trifft in hohem Maße für Leute zu, die Verantwortung tragen, benötigt FREIRÄUME! Deshalb lautet mein Credo: No Twitter, no Facebook, no Blog und das ist auch völlig in Ordnung.

Für Notfälle ist ein betriebsbereites Handy ausreichend, aber doch bitte nicht so, dass wir immer und ewig zu erreichen sind und gruppendynamische Zwänge uns verleiten auf jedes Hüsteln von irgend jemandem innerhalb von 30 Sekunden zu antworten. FREIRÄUME bedeuten nämlich Zeit für kreatives Denken, für Nachdenken, für das Abwägen von Entscheidungen und keine permanenten Störungen. Ich denke, das geht vielen anderen auch so. Und übrigens: Es hat noch nie geschadet, nicht jeden vermeintlichen Hype mitzumachen – soviel ist zumindest einmal sicher! In diesem Sinn: follow me!

Anzeige

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.