Vorbeugen ist besser als nachbessern

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Ingo Wachter kommentiert erneute Datenschutzpanne.

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Im Reigen der diesjährigen Datenschutzpannen hat die "Wirt-schaftswoche" ein neues Highlight gesetzt: Wie das renommier-te Wirtschaftsmagazin berichtet, wurden ihm für knapp zwölf Millionen Euro die Adress- und Bankdaten von 21 Millionen Bun-desbürgern zum Kauf angeboten. Eine CD mit 1,2 Millionen Da-tenätzen wechselte bei den Verhandlungen den Besitzer, es wurde vereinbart. Wie das Düsseldorfer Magazin berichtet, enthält dieses Da-tenmaterial neben Namen, Adressen, Telefonnummern und Geburtsdaten auch zugeordnete Kontonummern und Bankleitzahlen sowie in einigen Fällen detail-lierte Angaben zur Vermögenslage.

"Teuer wird es, wenn die der Wirtschaftswoche angebotenen Datensätze in die Hände von Kriminelle geraten. Denn wer eine stattliche Summe – die Rede ist ja von knapp zwölf Millionen Euro – investiert, wird alles daran setzen, diesen Betrag über fremde Konten zu rekapitalisieren.
 
Teuer wird es aber dann nicht nur für die Millionen von Privatkontenbesitzer, sondern auch für die Finanzinstitute. Vorstellbar ist ein Szenario, in dem fest-gestellt wird, dass Daten bestehender Konten in großem Umfang missbraucht werden. Dann könnten Banken gezwungen sein, Millionen von Kunden zu be-nachrichtigen, Millionen von Konten zu schließen und neue zu eröffnen, Milli-onen von Buchungsaufträgen umzulenken.
 
Der renommierte Marktforscher Gartner hatte im letzten Jahr einmal nachge-rechnet, was so etwas kostet. 20 US-Dollar, also etwa 15,50 Euro, pro Konto war die nach Aussagen von Gartner konservative Kostenschätzung. Die Ge-samtkosten im Falle eines Falles würden sich also allein für die Kontenumstel-lungen auf 325 Millionen Euro belaufen.
 
Da wird schnell klar, dass es für Unternehmen und Finanzinstitute, die mit sen-siblen Daten umgehen, deutlich kosteneffektiver ist, diese Daten zu schützen, als später nachzubessern. Denn ein wirkungsvoller Schutz, etwa über die durchgängige Verschlüsselung aller digitalen Informationen, kostet zwar auch Geld, aber nur einen Bruchteil dessen, was die Reparaturmaßnahmen ver-schlingen würden."

Ingo Wachter, Vorstand der PGP Deutschland AG

www.johnsonking.com

 

 

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